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Covid Tag 6 - Freitag

Ich bin wacher. Was gestern als undifferenziertes Gefühl begann, manifestiert sich heute in Gewissheit. Ich denke wieder schneller, ich muss die Worte nicht erst mühsam aus Kisten kramen, ich kann wieder besser formulieren und auch kommunizieren. Trotzdem bewegt sich nach wie vor alles in Zeitlupe statt Echtgeschwindigkeit. Der Verlust von Geruch und Geschmack ist hart. Es ist, als würde der Welt ein grundlegender Baustein fehlen. Der von niemandem sonst wahrzunehmende Ammoniakgestank hängt nach wie vor über allem, was tierischen Ursprungs ist. Der Husten ist noch mal fester geworden, die Krampfanfälle schlimmer, es löst sich nichts mehr. Dreimal musste ich in der Nacht wieder 20 Minuten einfach nur am offenen Fenster stehen und versuchen, zwischen den Husten- und Würgeanfällen einigermaßen ruhig zu atmen ohne panisch zu werden. Zum draußen schlafen ist es leider zu kalt, die Temperatur fiel empfindlich unter die Grenze, bis zu der ich krank draußen schlafen kann. Nasennebenhöhlen unverändert, Kopfschmerzen eher hämmernd als stetig, Magen und Darm liefern noch das volle Programm. Ich bin müde. Müde und unendlich erschöpft. Alle Muskeln tun weh, der Nacken ist komplett steif und verspannt, ich kämpfe mit Kreislaufproblemen und starken Schwindelanfällen.

Kati 01.11.2024, 09.00

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Das Tragische an diesem Leben ist nur, dass es auf einer wahren Geschichte beruht.

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