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Die Geburt in der Kaninchengruppe

Seit die kleine Schnuppe auf der Welt ist, ist sie Teil der Kaninchengruppe.
Was leider immer noch völlig unüblich ist - die trächtige Häsin in ihrer Gruppe zu belassen - ist hier jeden Tag ein Wunder, das zu beobachten ein Geschenk ist. 

Der Nestbau hatte für einige Aufregung gesorgt - die Mama hat sehr klar gemacht, dass die große Wurfbox im Stall "ihr" gehört und auch kein anderes Kaninchen diesen Raum betreten darf. Das haben die anderen recht schnell kapiert - wer legt sich schon freiwillig mit einer werdenden Mutter an...

Nach der Geburt lag die Schnuppe in ihrem Nestchen und bekam zwei- bis dreimal am Tag Besuch von der Mama zum Milch trinken und putzen. Soweit, so gut.
Die anderen Hasen hielten sich weiter von der Box fern.

Als das Baby langsam mobil wurde und schon aus dem Nest krabbelte, das Stroh raschelte und sich auch hörbar etwas tat, wurden die anderen Kaninchen neugierig.
Da steckte schon mal einer den Kopf in die Box um zu sehen, was passiert. Mehr aber auch nicht. Meistens kam sofort die Mama angehoppelt und sah nach dem rechten.

Erst als das Baby gelernt hatte, nicht nur aus dem Nest, sondern auch aus der Wurfbox herauszupurzeln und den Stall erkunden konnte, wurde es aufregend.
Die anderen Kaninchen fanden das kleine flauschige Wesen zunächst nämlich äußerst irritierend.
Wann immer sich alle großen Tiere auf Strohballen, auf Tischen, in Pflanzkübeln und auf Baumstämmen in Sicherheit brachten, war klar: Der Keks ist gerade auf Tour.
Die Mama hielt sich immer in Reichweite, damit das Baby auch keinen Unsinn macht. Oder die anderen Hasen. Aber die sahen ja hauptsächlich von oben zu und fragten sich, was das für ein Ding sei.

Inzwischen sind 25 Tage seit der Geburt vergangen und die Schnuppe hat den Stall und auch schon fast das gesamte Außengelände erkundet. Sie ist ein selbstverständlicher Teil der Gruppe (und es passiert nur noch selten, dass sich mal einer erschreckt, wenn der Fellfloh in seinem Übermut jemandem auf den Po springt). Wann immer ein anderer Hase Kontakt zu ihr aufnimmt (so wie im Bild), unterwirft sie sich sofort. Legt die Ohren nach hinten, duckt sich und schiebt ihr kleines Köpfchen unter das Kinn der Großen. Als Belohnung wird ihr meistens ein- oder auch zehnmal über den Kopf geleckt.
Und wenn sie richtig Pech hat, bekommt sie eine Ganzkörperwäsche von einer der Tanten oder dem Ziehvater.

Bei der Mama hingegen ist sie ziemlich aufsässig. Rennt beim Putzen weg, versucht doch noch an Milch zu kommen, wenn Mama gerade frühstückt oder beißt ihr einfach frech ins Ohr. Schön, dass sich das zumindest auch bei Tieren so durchzieht...

Kati 12.10.2018, 12.00

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Tanja

Ist das schön, aus dem Keks wird ein Kaninchen. :-) Ich bin auf weitere Erlebnisse gespannt.


vom 13.10.2018, 17.23


Das Tragische an diesem Leben ist nur, dass es auf einer wahren Geschichte beruht.

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