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Flashbacks

Dieser Tage reicht ein Blick auf die Uhr, um vor 17 Jahren festgebrannte Erinnerungen in Echtzeit wiederauferstehen zu lassen. Nicht von ungefähr kommt das Kratzen im Hals, die Kopfschmerzen, die Magenschmerzen, das Unwohlsein. Die Erinnerungen an das Durchlebte, die als absolut erfahrene Einsamkeit, die Schmerzen, die Hilflosigkeit. Selten ist etwas so klar und scharf umrissen wie in diesen ersten Septembertagen.
Dieses Mal wiederholt sich sogar die Wochentagfolge von damals.
Der Montag, der Dienstag, der Mittwoch. 

In 20 Stunden werde ich zweimal bei der Geburt meines ersten Kindes gestorben sein.
In 24 Stunden werde ich vom Chefarzt im Aufwachraum darüber informiert worden sein.
In 26 Stunden werde ich meine seit 6 Stunden laut schreiende Tochter das erste Mal in den Arm genommen haben und dann 18 Monate lang wortwörtlich nicht mehr loslassen.

Und ich kann sie morgen nicht einmal in den Arm nehmen, um ihr und mir zu ihrem Geburtstag zu gratulieren.
Weil sie weg ist.

Kati 03.09.2019, 12.00

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Tanja

Auch am dritten Tag beim Lesen noch sprachlos. Ich drück Dich mal.

vom 06.09.2019, 10.56
Antwort von Kati:

Danke. <3


Das Tragische an diesem Leben ist nur, dass es auf einer wahren Geschichte beruht.

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