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gescheitert

Es sind vielleicht die bittersten und zugleich erlösendsten Worte, die Eltern aussprechen können, wenn sie müssen. "Wir sind gescheitert." Gescheitert... woran? An dem Anspruch, ein Kind auf das Leben vorzubereiten. An dem Anspruch, aus einem Kind ein soziales Mitglied der Gesellschaft zu machen. An dem Anspruch, ein Kind dazu anzuleiten, sich selbst versorgen und glücklich machen zu können. Die "Krisenintervention", die hauptsächlich dazu diente, ein angeblich hochsuizidales Kind für 48 Stunden wergzusperren und uns dann mit allem wieder alleine zu lassen, hat viel in Bewegung gesetzt. In dem Kind, in uns, in der Familie. Wo vorher schon Unwohlsein war, ist jetzt offene Ablehnung. Das schale Gefühl, von einer narzisstischen 16jährigen einfach nur an der Nase herumgeführt worden zu sein, bleibt. Seit dem ist Vieles zerbrochen, von dem ich vorher nicht dachte, dass es schon angeschlagen sei. Ich habe mich geirrt. Mal wieder. Wir haben zwei Jahre lang versucht, einen psychisch anscheinend schwer gestörten Menschen in eine Familie zu integrieren, die gar nicht zusammenwachsen konnte, weil das auf mehr Ebenen sabotiert wurde als ich mir hätte vorstellen können. Jetzt sind die Fronten klar. So viel Bedauern über so viel vergeudete Lebenszeit und Energie.
Wir gehen weiter.

Kati 18.06.2018, 12.00

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Das Tragische an diesem Leben ist nur, dass es auf einer wahren Geschichte beruht.

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