Ausgewählter Beitrag

Hund x 2

Das einzige Wort, das der momentanen Situation mit zwei Hunden gerecht werden kann, lautet wohl: Glück. Aber natürlich gibt es noch so unendlich viel mehr dazu zu sagen, wenngleich man es auf genau dieses Wort herunterbrechen könnte und damit alles gesagt hätte, was wichtig ist.

Der kleine Eisbär, der mal ein Hund werden möchte, ist ein Geschenk des Himmels. Er ist frech, aufsässig, wild und wunderbar. Und der kleine Braunbär, der mal ein Hund werden wollte, trotz aller meiner Bedenken, Ängste und Befürchtungen seit der ersten Sekunde der beste Hundeonkel, den ich mir hätte wünschen können. Im Moment des Kennenlernens, den ich mit bangen Gedanken begleitet habe, lösten sich alle meine Zweifel in Luft auf. Mein großes braunes Bärchen ist mit all seiner Dominanz und all seiner ungestümen und rohen Art von einer Zärtlichkeit gegenüber dem Welpen, dass mir die Tränen in den Augen stehen, wenn ich die Zwei beobachte.

Was wurde mir abgeraten, zu einem dominanten intakten Rüden einen Weiteren zu holen. Und wenn, dann nur einen ganz ruhigen, unterwürfigen. Das Bauchgefühl des Mannes hat bei unserem ersten Besuch des Wurfs sofort auf den Chef im Ring gezeigt, ohne dass wir das vorher gewusst hätten. Und da ich nie gegen Bauchgefühl argumentiere, haben wir auch genau diesen Welpen ausgewählt.

Es war eine gute Entscheidung. Er ist stabil und selbstbewusst genug, auch mal ein paar Rempler einzustecken und lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Der Große ist von einer Sanftmut, die ich nur von unser beider Zusammensein kenne. Beißt sich der Welpe in seinem Fang fest, macht er geduldig leise Geräusche, bis er loslässt. Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, erzieht und maßregelt dort, wo es nötig ist und ist ansonsten ein Ausbund an Liebe und Langmut.

Ich liebe diesen Hund, der bei all seiner Wildheit einen Charakter hat, den man in Gold nicht aufwiegen kann. Und nun auch diesen Kleinen, der aus einer perfekten Zweierbeziehung eine ebenso wunderbare Dreierbeziehung gemacht hat.

Kati 12.06.2019, 12.00

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Hanna

Deine Schilderung ist soooo... schön zu lesen! Da geht einem das Herz auf! Gute Freunde,ob Mensch oder Tier kann man nicht mit Gold aufwiegen!

vom 13.06.2019, 10.08
Antwort von Kati:

Danke. Ja, es ist ganz wunderbar und ein großes Geschenk, das miterleben zu dürfen.
1. von Tanja

Ich kann Dich so gut verstehen - das ist so toll, wenn der große Hund den kleinen so vorbehaltlos und vollständig akzeptiert.

Wir haben damals auch ewig überlegt - unser großes Hundemädchen hat ja eine etwas problematische Vorgeschichte, hatte zum damaligen Zeitpunkt einen ausgewachsenen Futterneid und fand (und findet) andere Hunde eigentlich doof. Ist draußen kein Problem, wenn sie nicht an der Leine ist kann sie ja ausweichen.
Und dann kommen wir Zweibeiner auf die Idee, einen weiteren Hund ins Haus zu holen, wo einfach ausweichen halt keine Lösung mehr ist...
Mittlerweile weiß ich - die Entscheidung war perfekt. Der kleine Hund hat vom großen Hund vieles gelernt. Und der große Hund hat vom kleinen Hund profitiert und gelernt. Bei uns war es der ruhigste und unterwürfigste Welpe aus dem Wurf, aber auch die Definitionen treffen heute nicht mehr zu. ;-)

vom 12.06.2019, 22.24
Antwort von Kati:

<3


Das Tragische an diesem Leben ist nur, dass es auf einer wahren Geschichte beruht.

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