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Tag 2

Ich kann noch laufen.
Also laufe ich.

Ich bringe morgens die Kinder auf den Schulweg - nur bis zur Brücke, denn der kleine Tuk ist ja schon groß.
Aber winken, wenn sie in 500m Luftlinie gegenüber der Brücke in den Waldweg einbiegen, das muss ich dann doch noch.

Danach noch drei weitere Kilometer bis in die Innenstadt - zum Arzt.
Jeden Tag ab jetzt.

Der weltbeste Hausarzt und wir haben einen Schlachtplan ausgearbeitet, bevor nichts mehr geht und ich mich doch ins Krankenhaus begeben muss.

Warten. Klingt profan, kann aber helfen. Damit Warten nicht ganz so schmerzhaft ist wie aktuell, gibt es reichlich Morphium und anderes.
Darum darf ich auch kein Auto mehr fahren. [Durch die Stadt torkeln schlendern ist aber erlaubt.]

Spritzen. Betäubungsmittel, Entzündungshemmer, weiß der Kuckuck was - es tut einfach nur höllisch weh, wenn es da so in den Nacken gespritzt wird, hilft aber.

Ernährung. Kein Zucker, keine Kohlenhydrate. Eiweiß. Aber kein Fleisch.

Bewegung. [Ich laufe ja eh...]

Sport. Physiotherapie zur Stärkung der Rückenmuskulatur.

Wärme. Schön, dass es eh Herbst ist.

Ruhe. Ein mittelgroßes Problem bei dem Pensum, das hier jeden Tag zu leisten ist. Ich bemühe mich.

Und ich habe Angst.

Kati 11.10.2017, 12.00

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Das Tragische an diesem Leben ist nur, dass es auf einer wahren Geschichte beruht.

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