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Wochenende - das Grauen in drei Akten

Das Wochenende startete Freitagmittag super mit Besuch und Party und vielen pubertierenden wunderbaren Jungs, die halbnackt mit Waffen durch mein Haus turnten. Ich lieb die so sehr. Alle.

Der Samstag war morgens von Alltag geprägt. Aufräumen, einkaufen, Besucher wegbringen, Planungen.

Mittags klappte der Mann ins Bett und murmelte was von Bauch und Schüttelfrost.
Ich kochte Hühnersuppe und hoffte, dass es überschaubar bleiben würde. Die Kriegerprinzessin und der närrische kleine Tuk fühlten sich auch nur so mittel.
Ich beschäftigte die Kinder mit Geheimagenten-Training und war eigentlich ganz guter Dinge, dass wir nicht alle von Bakterien oder Viren geentert werden.

Irgendwann am Nachmittag bekam der Sohn starke Bauchschmerzen und schlief einfach so auf dem Sofa ein.
Die Mädchen, der kleine Sohn und ich fuhren noch einmal einkaufen. Limo und Zwieback holen. Und Pizza für uns Gesunde.
Bei Film, Zwieback und Pizza war der Abend einigermaßen auszuhalten. Der Sohn wurde wieder munter, dem Mann ging es besser, die beiden großen Mädchen waren ohne Symptome.
Um 10 Uhr verabschiedeten wir die Kinder ins Bett und sanken in die Sofakissen.

Der große Sohn kam wieder runter. Bauchkrämpfe. Wir versuchten Badewanne, heißes Getränk, Wärmflasche, Bewegung - nichts.
Also Ablenkung und warten und alle 10 Minuten auf die Toilette. Wir spielten Runde um Runde Rayman Legends. Zwischendurch immer wieder ins Bad. Nichts.
Weit nach Mitternacht hatte sich alles so weit beruhigt, dass er mit Wärmflasche ins Bett gehen konnte.
Der Mann und ich saßen noch am Computer, bis im Obergeschoss Ruhe einkehrte und gerade als wir gegen halb 2 Uhr nachts ins Bett sinken wollten, eilte das große Tochterkind die Treppe runter Richtung Kinderbad.

"Ist dir schlecht?", rufe ich ihr im Vorbeigehen zu und sie nickt nur, mit der Hand vor dem Mund.
Eine halbe Stunde später ist die Pizza wieder draußen und das Kind geht mit Spuckschüssel wieder ins Bett.

Ich rechne halb mit dem nächsten Kind, schlafe dann um viertel nach 3 Uhr nachts endlich ein.

Um kurz vor 8 Uhr morgens steht das große Zusatzkind im Schlafzimmer - sie glaubte, ihr wäre schlecht und sie müsse sich übergeben.
Wir springen also aus dem Bett und reichen Schüssel, Waschlappen und Handtuch. Gerade noch rechtzeitig. Ich bin dankbar, dass wir wenigstens ein paar Stunden schlafen konnten.

Den Morgen verbringe ich mit Waschen, kümmern und Kinder ablenken. Inzwischen haben wir fast alle Kleinlinge bei Rayman befreit und ich nähere mich dem goldenen Kleinling. Ich merke, dass mein Magen auch langsam ungnädig wird, schiebe es aber auf den Stress.
Die Kinder sind bis auf das Zusatzkind alle wieder recht fit. Der Mann hat auch wieder normale Gesichtsfarbe. Nachmittags gebe ich einmal meine kompletten Mahlzeiten wieder von mir und bin extrem froh darüber, dass wir zwei Badezimmer haben, so dass mir eines jederzeit zur Verfügung steht.

Heute Morgen um halb sieben der Anruf, dass der beste Freund des Sohnes nicht zum vereinbarten Treffpunkt kommen kann - er hängt über der Kloschüssel.

Achja. Dieses Leben.

Kati 15.01.2018, 12.00

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Das Tragische an diesem Leben ist nur, dass es auf einer wahren Geschichte beruht.

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