Der Alltag hat nun auch die Kinder und mich wieder. Und gleichzeitig heißt das, dass der Countdown läuft.
Ich fühle mich vor allem gehetzt, gesund zu werden. Ich muss Autofahren können, ich muss diese Wege schaffen, ich muss uns hier versorgen können, wenn für den Mann die Operationen beginnen und er schlussendlich mehrere Monate ausfallen wird.
Bei alledem hab ich eine Scheißangst vor allem. Ich habe so viele Monate mit Schwindelattacken, Angst und Panik hinter mir, das alles begann im April letzten Jahres und ich bin jetzt durch die Verzögerung durch die Coronanachwirkungen so weit entfernt von leistungsfähig wie man sich das nur vorstellen kann.
Es ging mir direkt vor meinem Geburtstag so gut, ich war so zuversichtlich und hoffnungsfroh und dann kam diese Kackkrankheit und jetzt stehe ich hier und weiß nicht, wie ich das alles schaffen kann und soll. Und das ist nur der organisatorische Teil.
Ich habe Angst vor dem, was kommt. Angst vor dem, wieviel der Mann in seiner Haupthand verliert. Es ist ja keine Frage von Gelingen oder nicht Gelingen, um Erfolg zu gewährleisten muss man ihm Kraft, Beweglichkeit und Motorik nehmen. Ich habe Angst vor dem Endergebnis und so egoistisch das klingt: Angst um das, was ich verlieren werde. Es sind diese wunderbaren Hände, die mich streicheln, die mir Lust bereiten, die sicher wissen, was sie tun, die mich halten, die immer voller Kraft waren, der Inbegriff von Ästhetik, Geschicklichkeit und Stärke.
Und so unwichtig diese Gedanken im Gesamtkontext sein mögen, sind sie trotzdem da, müssen sie trotzdem reflektiert werden, muss ich sie trotzdem fühlen dürfen, um nicht verrückt zu werden.
Dabei wünsche ich mir in alledem nur, dass er schmerzfreier wird und alles andere wird sich dem unterordnen müssen. Es wird, weil es muss.
Es wird, weil es muss.
Genau das.
Umarmung und Kraft für diesen Weg.
vom 07.01.2025, 14.38