Ich kann verstehen, wenn ein Lehrer diese Wichtelidee schön findet. Es geht bloß total an der Realität vieler Menschen vorbei, kurz vor Nikolaus und Weihnachten (außerdem in einer Zeit, in der man meistens Winterschuhe und -kleidung kaufen musste) für jedes einzelne Kind ein
"nicht zu teures, aber auch keinen Plastikschrott - bitte nicht nur Schokolade und bitte auf das Geschlecht, die Religionszugehörigkeit und die Vorlieben des zu Beschenkenden achtend von 5 bis maximal 10 Euro"-Geschenk zu kaufen.
Das ist neben den Alltagsausgaben ein ganzer Batzen Geld. Je mehr Kinder, desto größer das Problem.
Und wenn ich eine Mutter treffe, die mir erzählt, dass sie lieber bei den Weihnachtsgeschenken für ihre Kinder spart, als ihre Kinder dadurch zu beschämen, dass sie ihnen zum Wichteln nur was Billiges mitgibt, dann ist das einfach nur verkehrt.
Mein Sohn hat letztes Jahr eine Tafel seiner Lieblingsschokolade bekommen und war extrem glücklich damit.
Auch wenn die "nur" einen Euro gekostet hat.
Ich bin dieses Jahr dankbar, dass ich viele der Wichtelkinder kenne, die meine Kinder gezogen haben und die Geschenkauswahl nicht allzu schwer war.
Wie jedes Weihnachtswichteln muss ich an die Begebenheit von vor einigen Jahren denken: Eines meiner Kinder hat ein Schmuckstück von unserem Juwelier hier bekommen, das einen Wert von knapp 40 Euro hatte. Da greife ich mir heute noch an den Kopf.
Denn schlussendlich: Es ist nur Schulwichteln. Keine Heiligabend-Bescherung.