Blogeinträge (themensortiert)

Thema: tierisch

Schritt für Schritt. Weiter.

Ich spüre meistens, wenn ein Lebewesen bald stirbt. Selbst wenn ein Tier fit, mobil und symptomlos ist, ist es, als wäre da ein unsichtbarer Schatten im Hintergrund.
Habe mich gestern Abend schon in Ruhe verabschiedet, als ich alleine die Tierrunde machte und trotzdem tat es mir in der Seele weh, den großen Goethe heute Morgen mit seiner besten Freundin kuscheln zu sehen, obwohl sie schon tot war. Ganz dicht lag er neben ihr und schlummerte noch, als ich die Tür öffnete und den Stall betrat.

Es überfordert mich. Die Taktung, vor allem. 
Die aktuelle und inoperable Tumordiagnose beim Uralt-Zwerg schwebt zusätzlich wie ein Damoklesschwert über unserem Kopf und ich spüre, wie ich abwäge, wann ich den Kindern das Einschläfern zumuten kann. Er hat keine Schmerzen, die Probleme sind noch überschaubar, aber wir reden eher von wenigen Wochen als Monaten. 
Ich will so nicht an die Sache herangehen. 

Das Kind, das jeden Moment wieder in den schwarzen suizidalen Strudel gerissen werden kann, bei dem Stabilität an oberster Stelle steht und das unabdingbar die Tiere braucht, um diese emotionale Stabilität zu erreichen, ist zuhause, hat den Braunbären an die Seite bekommen, der sich endlich wieder auf seine Arbeit konzentrieren kann und sie im Hier und Jetzt hält. Versteht. Anzeigt, dass er sieht, wie es ihr geht. Sie anstupst, unermüdlich. Bis sie wieder mit der Welt verbunden ist.

Drahtseil. Abgrund. Überall.

Kati 09.02.2023, 10.58 | (0/0) Kommentare | PL

Das große Sterben

Es war zu erwarten.
Sie sterben.
Alle.
Die Zeitspanne, die ein Kaninchen lebt, ist überschaubar.
So große Tiere, wie wir sie haben, haben oft nur eine geringe Lebenserwartung. Kasimir war mit seinen 8 Jahren schon weit jenseits von Gut und Böse und auch wenn seine Art gerne vergessen ließ, dass er schon ein sehr altes Tier war, war er nun mal genau das.

Wir nehmen keine neuen Tiere mehr auf und züchten nicht, also wird das nun so weitergehen. Es ist erst wenige Wochen her, dass das Klößchen gegangen ist. Ich bin nicht bereit dafür, wirklich nicht. Es sind so viele unserer Kaninchen gerade am oberen Ende ihrer Lebenserwartung und ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll.
Die Babykekse und die Kleinen haben immer geholfen, dass man die Hoffnung nicht verliert und nach vorne sieht, weil das Leben weitergeht, aber ein sich stetig leerender Stall bringt mich an meine Grenzen.

Meine Herztiere sind fast alle gegangen. Ich bin müde.

Machs gut, Miro. Du warst ein Ausnahmecharakter.

Kati 25.01.2023, 08.00 | (0/0) Kommentare | PL

Nachwuchs

Es ist manchmal schwer zu erklären, warum man gegen Kaninchenzucht ist, aber trotzdem Nachwuchs bekommt.

Mein Anspruch in der Kaninchenhaltung ist es, eine funktionierende Großgruppe zu erhalten, die aufgrund ihrer guten Sozialisierung auch Sonderlinge mitträgt.

Wir übernehmen immer wieder Tiere von anderen Menschen, die sich aus verschiedenen Gründen nicht mehr kümmern können oder wollen und oft stammen diese Tiere aus Zoohandlungen, sind zu früh von der Mutter getrennt worden oder haben aufgrund von Einzelhaltung schwere Verhaltensstörungen entwickelt, die es kaum noch möglich machen, sie in eine Gruppe zu integrieren. Eine Vergesellschaftung ist für alle beteiligten Tiere großer Stress. Wenn ein Sonderling in die Gruppe kommt, der einfachste soziale Verhaltensweisen wie Unterwerfung nicht kennt, kann das bei diesen Tieren schnell in ein Blutbad ausarten. Ich muss mir also sehr genau überlegen, wen meine Gruppe mittragen kann.

Das geht auch schon mal schief, natürlich. Wir hatten lange einen kleinen Kastraten dabei, der sich an keine Verhaltensregeln hielt. Immer wieder schlafende Kaninchen biss, sich erst unterwarf und dann fast gleichzeitig angriff, der Beschwichtigungsgesten ignorierte.
Das artet in Stress für alle aus.
Schweren Herzens habe ich dieses Tier wieder aus der Gruppe genommen und zu einem unkastrierten Männchen gesetzt, das wir zeitgleich von jemandem übernommen haben.

Und plötzlich funktionierte die Gruppe wieder einwandfrei. Die Harmonie war wiederhergestellt, die Tiere kamen abends wieder gerne in den Stall, weil sie keine Angst mehr haben mussten, dass der fiese Kleine wieder schlafende Kaninchen beißt. Wir können also auch unter besten Voraussetzungen nicht alle Verhaltensstörungen abfangen. Das entsprechende Tier sitzt nun in einer harmonischen Zweier-WG mit diesem anderen Männchen und hat seine Marotten abgelegt. Vielleicht können wir in der Zukunft noch einmal über einen Versuch in der Großgruppe nachdenken.

In einem weiteren Stall sitzt ein Angorahase, den wir im Sommer übernommen haben. Einzelhaltung, schlechter Zustand, keine Sozialisation. Er ist nun kastriert und soweit hochgepäppelt, dass wir die Zusammenführung mit der Gruppe planen können.

Der Großteil dieser Gruppe muss allerdings zwingend aus vernünftig sozialisierten Kaninchen bestehen, die es verkraften, wenn einer die Regeln eben nicht kennt, sich aber bemüht. Ich brauche verständige Tiere, die mit Geduld und Langmut ertragen können, wenn ein paar Andere aus der Reihe tanzen. Eine solche Gruppe kann nicht jedes Jahr neu zusammengewürfelt werden, sondern muss wachsen.Wenn eine Generation so alt ist, dass die verbleibende Zeit absehbar ist, dann muss das Fortbestehen mit sozial stabilen Tieren trotzdem gesichert sein.
Aus diesem Grund gibt es hier seltene Nachzuchten.

In diesem Fall ist die Mutter ein Tier, das bereits in unserem Stall geboren und in einer funktionierenden Großgruppe sozialisiert wurde, eine zweijährige selbstbewusste Kaninchendame mit Neugierde, vielen diplomatischen Fähigkeiten und guten Genen - der Vater ein geduldiger und etwas dusseliger Rammler, der das Herz auf dem rechten Fleck hat.

Die beiden Milchkekse, die gestern Nacht geboren wurden, dürfen bei uns aufwachsen und tragen dazu bei, dass die Gruppe tragfähig und belastbar bleibt.

Und ich freue mich unendlich, gleich zwei so wunderbare Babys mit derart guten Erbanlagen vom Leben geschenkt bekommen zu haben.

Kati 13.10.2020, 09.00 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Émile

Wir haben unerwartet ein neues tierisches Familienmitglied bekommen - einen Angorahasen namens Émile. Ursprünglich war er nur in Urlaubsbetreuung hier, wohnt nun aber dauerhaft bei uns.
Émile bringt als Angoratier ein paar neue Features mit, die ich bislang nicht kenne.
Wir haben mit der Tierärztin erst einmal diskutiert, ob eine Freilandhaltung mit diesem Fell und ohne wärmende Unterwolle überhaupt das Richtige sein kann, aber die Voraussetzungen sind hier alle so, dass wir ihn wohl auch gut über den Winter bekommen.
Das Fell ist leider so ein Thema für sich.

Émile kam hier völlig verfilzt mit Entzündungen unter der Filzmatte und unterernährt an.
Nach fünf Wochen Päppeln haben wir eine kleine Schicht über die Knochen bekommen und gestern wurde er dann ganz nackig gemacht.
Die größten Klumpen an Po und Rücken hatte ich in stundenlanger Feinarbeit schon vorher entfernt, aber gerade an Bauch, in den Beugen und an den Geschlechtsteilen brauchten wir eine leichte Narkose, um ihn zu befreien. Ab jetzt ist dann regelmäßiges Kämmen angesagt. Er muss noch geimpft und kastriert werden und dann stehen wir vor der Entscheidung, mit wem er vergesellschaftet wird.

Er ist ein sehr schlecht sozialisiertes Tier, schon eineinhalb Jahre alt und ich bin mir nicht sicher, ob er in der Großgruppe bestehen kann, die von drei sehr dominanten und sehr schweren Häsinnen geführt wird.
Jede von ihnen bringt in etwa das Sechsfache seines Gewichts auf die Waage.
Einem ernsthaften Kampf - weil er sich zum Beispiel nicht eindeutig unterordnet oder missverständliche Signale sendet - wird er nicht gewachsen sein. Ich bin ganz froh, dass er nach der Kastration noch 8 Wochen alleine leben muss, in denen ich ihn weiter beobachten und er zu Kräften kommen kann.
Sein Verhalten hat sich mit jedem Gramm Gewichtszunahme deutlich verändert und er ist inzwischen ein fröhliches Kerlchen, das sich sehr bemüht. Jedes Imponiergehabe ist ihm fremd. Er bedankt sich für alles mit "Fell"pflege und sein Beißen ist eher ein sachtes Zwicken mit den Zähnen.
An sich gute Eigenschaften, um sich in eine bestehende Gruppe einzufügen.
Vielleicht wird das was.

Kati 18.08.2020, 12.00 | (0/0) Kommentare | PL

Ein Jahr Schnuppe

Heute vor einem Jahr war Montag und wir warteten schon seit Tagen sehnsüchtig darauf, ob eine unserer Häsinnen tatsächlich Junge zur Welt bringen würde. Nest war gebaut, Unruhe war da, viel ziegiges Verhalten gegenüber den anderen Häsinnen und eine Zutraulichkeit uns gegenüber, die wir bis dahin nicht kannten.
Und an diesem Morgen ging ich nach draußen, um die Hasen rauszulassen und kontrollierte wie jeden Tag die große Wurfbox, die im Stall stand, und der sich schon seit Tagen kein anderer Hase mehr nähern durfte.

Eine hektische Mama, die mir folgte und mir den Weg in die richtige Ecke zeigte, verriet schon die Neuigkeit: Ein dicker, properer Milchkeks lag da geschützt in haufenweise Wolle gepackt trocken, satt und leise schnaufend im Nest.
Wir hatten ein Hasenbaby.

Heute ist Schnuppe eine ansehnliche junge Hasendame, die ihre eigene kleine Gang anführt. Ihre Best Buddies sind der hektische Frodo und der trottelige dicke Zombit. Als Dreiergespann haben sie den höchsten Scheißelkramfaktor im Gehege. Aber auch mit der Mama und dem Papa unternimmt sie noch viele Ausflüge oder kuschelt sich zwischen die beiden. Ihre Ziehtanten und der dicke Onkel Hasi, der sie mit aufgezogen hat, sind eher ein sicherer Hafen, aber keine Partner. Da sieht man den Altersunterschied sehr deutlich. Mit den Bezugshasen wird gekuschelt oder dort Schutz gesucht, mit den Kumpels unternimmt man Ausflüge oder halbherzige Putschversuche.

Es gibt wohl nichts Schöneres, als ein Tier in einer stabilen Gruppe aufwachsen zu sehen und beobachten zu dürfen, wie es in das soziale Gefüge integriert und von jedem ein wenig miterzogen wird. So soll es sein und so ist es ganz wunderbar.

Kati 17.09.2019, 18.00 | (0/0) Kommentare | PL

Hasen - Vergesellschaftung

Das letzte Wochenende hatte es in sich. Neben Geburtstagsvorbereitungen und der geplanten Renovierung des Gesindehauses haben wir unsere bestehenden drei Hasengruppen - die fünf Großen im Gesindehaus, die drei Männchen und die beiden von einer Freundin übernommenen Zwergkaninchen - zusammengeführt.
Eine Vergesellschaftung von insgesamt 10 Hasen hat mir neben sehr viel Vorfreude auf eine große Gruppe auch einiges an Bauchschmerzen bereitet, besonders die Größenunterschiede von Deutschen Riesen zu den winzigen Zwergen hat mir etwas Sorgen gemacht.
Wie immer kam alles anders als gedacht.

Im neutralen Wohnzimmer haben wir die 10 Kaninchen zeitgleich aus den Transportkörben gelassen und nach dem ersten vorsichtigen Beschnuppern ging das große Jagen, Treten, Besteigen und Beißen los. Eine Stunde (und sehr viele Fellbüschel) später lagen alle Hasen erschöpft im Raum und konnten nicht mehr.
Das männliche Zwergkaninchen entpuppte sich schnell als kleines Terrorhäschen, das es auf die großen Riesen abgesehen hatte und bis auf die zwei Führungsweibchen auch alle ganz gut attackieren konnte.
Der bissige Zombit - ein Deutscher Widder, der seinem Namen bisher alle Ehre gemacht hat - lag ab der ersten Begegnung eigentlich nur flach auf dem Fußboden und unterwarf sich allem und jedem, der auch nur in seine Nähe kam. Das Verhalten hat er bis jetzt beibehalten und manchmal überraschen sie einen eben doch, die Viecher.
Die Führunsspitze ist wie erwartet unverändert, die beiden ältesten Weibchen halten das Zepter fest in den Pfoten und daran wird auch nicht gerüttelt.
Die Mitte ist noch sehr dynamisch, aber es bahnen sich erste neue Freundschaften und Kuschelgefährten an.

Alles in allem hätte es besser nicht laufen können, kein Kaninchen wurde verletzt, und ich freue mich auf den Sommer mit allen 10 Flauschbällen in einem einzigen Gehege.

Kati 21.05.2019, 18.00 | (0/0) Kommentare | PL

Umwege

Natürlich sind es nur noch 10 Minuten, die der Tierarzt geöffnet hat, als ich gestern an Kasimirs Operationsnarbe seine neueste Untat entdecke: Die Wunde aufgebissen, freigelegt, wundgeleckt.
Natürlich.
Eiter, Blut und zerfranste Wundränder machen es nötig, sofort alles zusammenzupacken und zum Tierarzt zu fahren, der zum Glück nur einige Straßen weiter ist.
Natürlich reicht das meinem Scheißelkram-Kaninchen nicht und so hat er heute Morgen erneut den Türmechanismus und die davorgestellte Blockade überwunden und rannte fröhlich durch den Garten, als ich vom Sport wiederkam.
Wir erinnern uns daran, was die Tierärztin sagte: Nur auf Handtüchern, auf gar keinen Fall Stroh als Unterlage oder den geschwächten Hasen gar in den Dreck lassen!
Natürlich.
Der gar nicht so geschwächte Hase mit der offenen Operationsnarbe rannte also hakenschlagend und matschig vor dem kleinen Braunbären her, der sich sehr freute, mit dem Kaninchen Fangen spielen zu dürfen. Auf mein Kommando rannte der Hund in sein Bett und der Hase zwischen die Regentonnen. Die Wunde sieht zum Glück noch sauber aus, aber Adrenalin hab ich dann für heute erst mal wieder genug gehabt.

Noch genau einen Monat, dann können wir alle Hasengruppen miteinander vergesellschaften und ich mache drei Kreuze, wenn wir das geschafft haben. Jetzt erst mal Krankenpflege und hoffen, dass die Heilung ohne weitere Komplikationen vorangeht.

Kati 17.04.2019, 18.00 | (0/0) Kommentare | PL

Second Hand Tiere

Was erst mal irgendwie abwertend klingt, ist genau das Gegenteil davon. Tiere, die wir von einem Vorbesitzer bekommen, der schon lange mit ihnen lebte, haben meist eine ganz besondere Geschichte. Im Schlafzimmer wohnt eine sehr besondere alte Katzendame, die ich im Leben nicht mehr hergeben würde, auch wenn sie inzwischen nicht mehr gut sieht oder hört, nur noch wenige Zähne hat, meistens schlecht gelaunt ist und auch ansonsten gerne andere Lebewesen terrorisiert. Sie war schon einige Jahre alt, als wir sie abholen durften und ich habe das keinen Tag bereut. Ich glaube, dass die Entscheidung, ein Tier in andere Hände zu geben, zu den schwersten und schmerzhaftesten Entscheidungen gehört, die ein Tierhalter treffen kann. Umso mehr Respekt habe ich vor Menschen, die sagen: "So ist es nicht gut. Das geht nicht mehr." Ob für das Tier oder den Besitzer ist erst mal völlig unwichtig. 

Am Wochenende haben wir von einer ganz lieben Freundin zwei Kaninchen übernommen, die augenscheinlich erst mal so gar nicht in unsere Hasengruppe passen. Zwerge aus Innenhaltung, einer davon chronisch krank. Ich bin zuversichtlich, dass wir einen guten Weg gemeinsam gehen werden und dass im Frühjahr die Gewöhnung an das Draußen und schlussendlich auch die Vergesellschaftung mit der Gruppe gut verlaufen wird. Das Leben hat schließlich immer einige Überraschungen parat und ich freue mich darauf, sie in einigen Monaten draußen sehen zu können.
[Außerdem heißt es bei Kaninchen ja nicht umsonst: Je kleiner, desto giftiger. Da können sich die Riesen mal warm anziehen...]

Kati 28.01.2019, 12.00 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Vier Monate

Schnuppe ist heute genau vier Monate alt und ich bin nach wie vor jeden Tag so unendlich dankbar, dieses Kindheitstraumgeschenk inmitten einer Hasengruppe aufwachsen sehen zu dürfen. 
Ihre Bindung an ihre Mutter ist nach wie vor sehr eng, aber allmählich fängt sie an, ziemlich frech zu werden. Sie möchte jetzt gerne auch in Verhandlungen über die Rangfolge mitmischen. 
Das klappt mal mehr und mal weniger gut - in den meisten Fällen gibt es eine kurze Jagd oder sogar einen reglementierenden Biss in den plüschigen roten Hintern, dann flüchtet das Baby wieder zu Mama und kuschelt erst einmal ein bisschen. 

Ist halt doch nicht so einfach, sich eine bessere Stellung zu verschaffen.
Putschversuche sind bei ihr momentan an der Tagesordnung und was der dicke Ziehvater noch gutmütig salatmümmelnd toleriert, duldet die Tante, die die Gruppe führt, nun mal überhaupt nicht. 

Es ist ganz wunderbar zu sehen, wie sie dort aufwachsen kann, spielerisch die Regeln lernt, die Kaninchen in Buchtenhaltung oder -zucht eben nicht nebenher mit erwachsenen nichtverwandten Tieren erarbeiten können.

Kati 17.01.2019, 12.00 | (0/0) Kommentare | PL

Die Geburt in der Kaninchengruppe

Seit die kleine Schnuppe auf der Welt ist, ist sie Teil der Kaninchengruppe.
Was leider immer noch völlig unüblich ist - die trächtige Häsin in ihrer Gruppe zu belassen - ist hier jeden Tag ein Wunder, das zu beobachten ein Geschenk ist. 

Der Nestbau hatte für einige Aufregung gesorgt - die Mama hat sehr klar gemacht, dass die große Wurfbox im Stall "ihr" gehört und auch kein anderes Kaninchen diesen Raum betreten darf. Das haben die anderen recht schnell kapiert - wer legt sich schon freiwillig mit einer werdenden Mutter an...

Nach der Geburt lag die Schnuppe in ihrem Nestchen und bekam zwei- bis dreimal am Tag Besuch von der Mama zum Milch trinken und putzen. Soweit, so gut.
Die anderen Hasen hielten sich weiter von der Box fern.

Als das Baby langsam mobil wurde und schon aus dem Nest krabbelte, das Stroh raschelte und sich auch hörbar etwas tat, wurden die anderen Kaninchen neugierig.
Da steckte schon mal einer den Kopf in die Box um zu sehen, was passiert. Mehr aber auch nicht. Meistens kam sofort die Mama angehoppelt und sah nach dem rechten.

Erst als das Baby gelernt hatte, nicht nur aus dem Nest, sondern auch aus der Wurfbox herauszupurzeln und den Stall erkunden konnte, wurde es aufregend.
Die anderen Kaninchen fanden das kleine flauschige Wesen zunächst nämlich äußerst irritierend.
Wann immer sich alle großen Tiere auf Strohballen, auf Tischen, in Pflanzkübeln und auf Baumstämmen in Sicherheit brachten, war klar: Der Keks ist gerade auf Tour.
Die Mama hielt sich immer in Reichweite, damit das Baby auch keinen Unsinn macht. Oder die anderen Hasen. Aber die sahen ja hauptsächlich von oben zu und fragten sich, was das für ein Ding sei.

Inzwischen sind 25 Tage seit der Geburt vergangen und die Schnuppe hat den Stall und auch schon fast das gesamte Außengelände erkundet. Sie ist ein selbstverständlicher Teil der Gruppe (und es passiert nur noch selten, dass sich mal einer erschreckt, wenn der Fellfloh in seinem Übermut jemandem auf den Po springt). Wann immer ein anderer Hase Kontakt zu ihr aufnimmt (so wie im Bild), unterwirft sie sich sofort. Legt die Ohren nach hinten, duckt sich und schiebt ihr kleines Köpfchen unter das Kinn der Großen. Als Belohnung wird ihr meistens ein- oder auch zehnmal über den Kopf geleckt.
Und wenn sie richtig Pech hat, bekommt sie eine Ganzkörperwäsche von einer der Tanten oder dem Ziehvater.

Bei der Mama hingegen ist sie ziemlich aufsässig. Rennt beim Putzen weg, versucht doch noch an Milch zu kommen, wenn Mama gerade frühstückt oder beißt ihr einfach frech ins Ohr. Schön, dass sich das zumindest auch bei Tieren so durchzieht...

Kati 12.10.2018, 12.00 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL



Das Tragische an diesem Leben ist nur, dass es auf einer wahren Geschichte beruht.

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